Victoria Carl in der Warteschleife
Im Juni schlug die Nachricht wie eine Bombe ein: Die deutsche Langlauf-Star Victoria Carl war bei den Militär-Weltmeisterschaften Ende März positiv auf Clenbuterol getestet worden.
Fünf Monate später gibt es immer noch keine offizielle Entscheidung!
Verbotene Substanz und heikle Verteidigung
Clenbuterol steht auf der Verbotsliste der WADA. Laut ihrer Darstellung soll Carl die Substanz versehentlich über einen einfachen Hustensirup aufgenommen haben.
Eine Erklärung, die stark an den Fall Therese Johaug aus dem Jahr 2016 erinnert – auch sie wurde nach der Verwendung einer Creme mit verbotenen Inhaltsstoffen gesperrt.
Marit Bjørgen schlägt Alarm
Für die norwegische Langlauf-Legende und heutige Nationaltrainerin ist das Warten für die deutsche Athletin kaum zu ertragen:
„Es muss unglaublich schwierig sein, nicht zu wissen, wie das Ergebnis ausfallen wird.“
Aus ihrer Sicht droht Carl eine harte Strafe: „Therese wurde 18 Monate gesperrt, weil sie eine Spitzensportlerin war.
Für Victoria ist es dieselbe Situation. Man trägt die Eigenverantwortung und muss jedes Medikament überprüfen, das man einnimmt.“ erklärte Bjørgen gegenüber Langrenn.com.
Bjørgen hält es deshalb für konsequent, dass Carl im Falle eines nachgewiesenen Verstoßes eine ähnliche Strafe erhalten könnte.
„Wie auch immer – es ist tragisch. Es wäre besser für alle Beteiligten gewesen, wenn alles schnell und effizient geklärt worden wäre.“
Funkstille bei der NADA
Der schwedische Trainer Per Nilsson, der Carl ebenfalls betreut, bestätigt, dass die deutsche Anti-Doping-Agentur (NADA) alle Beteiligten befragt hat.
Doch seitdem herrscht Funkstille: kein offizielles Statement, kein Terminplan für eine Entscheidung.
Das Schweigen öffnet Tür und Tor für Spekulationen – zwischen einem kompletten Freispruch oder einer Sperre von bis zu vier Jahren.
Eine zermürbende Hängepartie für eine Athletin, die bislang als Aushängeschild des deutschen Langlaufs galt.
Wusstest du schon?
Victoria Carl bescherte Deutschland bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking Gold im Staffelrennen – gemeinsam mit Katharina Hennig.