Ein strategischer vertrag

Walter Reusser, chef von Swiss Ski, hat einen exklusiven vertrag mit Zermatt unterzeichnet, der dem verband bis 2034 die verwaltung der einzigen sommerabfahrtsstrecke Europas sichert.

Dieser deal, der auf mehrere millionen geschätzt wird, gibt Swiss Ski die kontrolle über den zugang zur piste des Theodulgletschers , ein strategischer vorteil angesichts der ungünstigen klimatischen bedingungen anderswo.

«Wo wollen sie im sommer trainieren, wenn es in Südamerika zu heiß ist?» fragte Reusser in Blick.

Während die Österreicher aufgrund hoher temperaturen schwierigkeiten haben, in La Parva (Chile) und El Colorado zu trainieren, profitieren die Schweizer in Zermatt von optimalen bedingungen.

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Swiss Ski bestraft Österreich

Die vereinbarung sieht vor, dass die Bergbahnen Zermatt weiterhin für die präparation und sicherheit der pisten verantwortlich sind.

Der entscheidende punkt jedoch: Große nationen mit ausnahme der Schweiz haben vor oktober keinen zugang mehr zur trecke.

Und das wird für die nächsten acht jahre so bleiben. Swiss Ski besitzt nun das recht, den zugang für gegnerische teams zu erlauben oder zu verweigern. Für kleinere nationen wie den Libanon oder Estland scheint eine vereinbarung jedoch weiterhin möglich.

Österreich gilt schon jetzt als der große verlierer dieses deals zwischen Zermatt und Swiss Ski. Auch Frankreich, Norwegen und Italien müssen langfristige lösungen finden.

Der österreichische abfahrtscoach Andi Evers reagierte prompt mit humor, aber auch mit dem gefühl, eine sehr wichtige karte für die zukunft verloren zu haben.

«Auch wenn wir in den letzten jahren nicht sehr erfolgreich waren, können wir unseren status als kleine nation wohl noch nicht ganz geltend machen?»

Wusstest du schon? Die Piste des Theodulgletschers ist einer der wenigen orte weltweit, an dem fast das ganze jahr über eine abfahrtsstrecke zur verfügung steht.